Il Ritorno d’Ulisse in Patria

Claudio Monteverdi
07.04.2001 | Schillertheater NRW Gelsenkirchen

MUSIKALISCHE LEITUNG: Samuel Bächli
REGIE: Gabriele Rech
BÜHNE + KOSTÜME: Nicola Reichert
ULISSE: John Riley-Schofield
PENELOPE: Anke Sieloff
TELEMACO: Elise Kaufmann
ERICLEA: Eva Tamulenas
EUMETE: Erin Caves
MINERVA: Claudia Braun
JUPITER: Thomas Iaske
IRO: Florian Simson

Presse

Il ritorno d´Ulisse in patria 09.04.2001 – WAZ
Gabriele Rech ließ sich von der jungen Bühnenbildnerin Nicola Reichert ein lichtdurchflutetes Treppenhalbrund bauen. Es gliedert die Götter und Menschenwelt in ein Oben und Unten.

Jedoch:
Die Olympier sind auch nur Menschen. Sie völlern, angeln, streiten, verkrachen sich. Menschen leiden und lieben, Götter sind komisch und tragisch: Das ist die Aussage. Kriege entzweien selbst Liebende, das ist die bitterwahre Botschaft.

… das Haus landet zum Finale der „ Ära Baum“ einen Volltreffer. Das liegt beispielsweise an der reichen, psychologisch sensiblen, bildhaft – sinnlichen Inszenierung auf Nicola Reicherts ironisch verfremdeter Bühne. …

Ein geschlossenes, umjubeltes Ensemble ohne die sonst drohende Barocklangeweile.

Hans – Jörg Loskill

Il ritorno d´Ulisse in patria 09.04.2001 – Online Musik Magazin
“Il ritorno d´Ulisse in patria” am Schillertheater (Musiktheater im Revier) Gelsenkirchen

Totales Theater in Gelsenkirchen: Dem Schillertheater ist mit der Inszenierung „Il ritorno d´Ulisse in patria“ ein großer Wurf gelungen. Das Spektakel beginnt schon vor der eigentlichen Vorstellung. .. Als Allegorien von Vergänglichkeit, Schicksal und Amor verkleidete Sänger flanieren durch das Foyer und leiten ein in eine üppige und heitere Inszenierung, in der es viel zu sehen und zu hören gibt. …

Das Einheitsbühnenbild von Nicola Reichert, die auch für die fantasievollen Kostüme verantwortlich ist: Ein hölzernes Amphitheater, gleichzeitig die verlängerten Planken von Ulisses Schiff und eine Arena der menschlichen Schicksale. …

Fazit: Drei Stunden kurzweiliges Theater. …denn: Neue Ideen sind dringend gefragt!

Markus Bruderreck

Il ritorno d´Ulisse in patria 09.04.2001 – Münsterländische Zeitung
… Eine sich gleichzeitig auf mehreren Ebenen abspielende Handlung ist für Augen und Ohren nicht ohne Probleme, fehlt uns doch eigentlich die Fähigkeit von Monteverdis Zeitgenossen in Bildern zu denken und deren Konnotation zu entschlüsseln. Deshalb gebührt der Regisseurin Gabriele Rech uneingeschränkte Hochachtung. Gemeinsam mit ihrer Ausstatterin Nicola Reichert gelang es, aus dem doch weitgehend handlungsarmen, eher betrachtendem Werk ein farbiges, alle Sinne berührendes Bühnengeschehen zu machen. Odysseus und die Seinen, in brokathaft barocken Kostümen, leiden in einem Amphitheater. Ein kleines Stück oberhalb die Parallelwelt der Götter: Jupiter mit Champagner spendendem Kühlschrank, Neptun in der Badewanne, dem Barock also deutlich entrückt. Minerva als hin – und her eilende Mittlerin zwischen diesen Hemisphären. Wie diese Inszenierung mit klarem Blick für optimale Raumnutzung operiert, die Gegensatzpaare Horizontal und Vertikal, göttlich und menschlich in Beziehung setzt, ist einfach bestechend – genauso wie sie in der Menschenwelt ein shakespearehaftes Theaterfeuerwerk entfacht… Diese individuelle Lesart der Monteverdi – Oper macht Augen und Ohren einfach Spaß.

Christoph Schulte im Walde

Il ritorno d´Ulisse in patria 09.04.2001 – Buersche Zeitung
Es ist bekannt, dass Monteverdi mit „Ulisse“ eines der ersten Opernspektakel für zahlendes Publikum geschrieben hat: eine Revue, die modernes Musiktheater vorwegnimmt.

Am Gelsenkirchener Musiktheater wird das Werk als schräge Show am Hofe Ithakas in Szene gesetzt. … Dieser Oper fortwährender Verstellungen, Verkleidungen und Verwandlungen ist jedes Pathos ausgetrieben – man registriert es dankbar.

Hoch droben residieren als gelangweilte Betrachter menschlichen Treibens die Götter. Der mit Ulisse hadernde Neptun schlägt die Zeit in der Wanne tot, der gelegentlich dazwischenfunkende Jupiter hält sich am Schampus gütlich und Minerva lässt sich schon mal runterschaukeln, um Ulisse beizustehen, … schillernde, spannende Mischung von Altem und Neuen.

Bernd Aulich

Il ritorno d´Ulisse in patria – WAZ
Die Premiere wurde minutenlang gefeiert … Das Haus landete zum Finale der „Ära Baum“ erneut einen Volltreffer. Das liegt beispielweise an Rechs reicher, psychologisch sensibler, bildhaft-sinnlicher Regie … übervolle drei Stunden.

HJL

Il ritorno d´Ulisse in patria – Ruhr Nachrichten
Zum Ende gelang noch einmal ein Wurf, der weithin Beachtung verdient. An der visuellen Brechung von oben und unten, von gestern und heute entzünden sich Spielwitz und Einfallsreichtum der Inszenierung … Tragik und Komik, einem Shakespeare vergleichbar.

Heinz-Albert Heindrichs

Il ritorno d´Ulisse in patria – Münsterländische Volkszeitung
Rech gebührt uneingeschränkte Hochachtung … gemeinsam mit Nicola Reichert gelang es ihr, ein farbiges, alle Sinne berührendes Bühnengeschehen zu machen.

Christoph Schulte im Walde