Die Passagierin

Mieczysław Weinberg
17.05.2015 | Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

MUSIKALISCHE LEITUNG: Valtteri Rauhalammi
REGIE: Gabriele Rech
BÜHNE: Dirk Becker
KOSTÜME: Renée Listerdal
CHOREOGRAFIE: Alexander Eberle
L: Patrick Fuchs
DRAMATURGIE: Stephan Steinmetz, Gabriele Wiesüller
LISA: Hanna Dóra Sturludóttir
WALTER: Kor-Jan Dusseljee
MARTA: Ilia Papandreou
TADEUSZ: Piotr Prochera
KATJA: Alfia Kamalova / Agnieszka Tomaszewska
KRYSTINA: Anke Sieloff
VLASTA: Silvia Oelschläger
HANNAH: Noriko Ogawa-Yatake
YVETTE: Bele Kumberger
BRONKA: Almuth Herbst
ALTE: Christa Platzer
1. SS-MANN: Joachim G. Maaß
2. SS-MANN: Oliver Aigner
3. SS-MANN: Tobias Glagau
STEWARD: Sebastian Schiller
PASSAGIER: Marvin Zobel
KAPO: Patricia Pallmer
OBERAUFSEHERIN: Heike Einhorn

Video

Presse

Frankfurter Allgemeine Zeitung – 31.01.2017
„Die Passagierin“ ist jedoch weder ein Betroffenheits- noch ein Anklagestück, eher ein szenisches Requiem. Dem wird die Regie von Gabriele Rech in Gelsenkirchen wunderbar gerecht. Sie setzt unprätensiös eher auf die leise Geste als auf den lauten Effekt. In dem Einheitsbühnenbild von Dirk Becker fließen die Szenen im Casino auf dem Schiff mit den Rückblenden in das Konzentrationslager nahtlos ineinander.

Oehrlein, Josef

Neuer Merker – 30.01.2017
Regisseurin GABRIELE RECH und Bühnenbildner DIRK BECKER tun gut daran, dieses empfindliche Gleichgewicht nicht mit falscher couleur locale zu gefährden. Man sieht konkret den vornehmen Speisesaal eines Schiffes, der sich bei den KZ-Erinnerungs-Szenen nur durch Auftritte der Insassen optisch „verwandelt“. Die Kostüme von RENÉE LISTERDAL schaffen dabei zwar historische Klarheit, andererseits wird (anders als etwa in Frankfurt) auf kahl geschorene Schädel verzichtet. Auch durch die ständige Anwesenheit Walters (der zuletzt nicht mehr zu singen hat) bleibt der Eindruck von Gegenwart durchgehend erhalten. Die Inszenierung besticht durch unforcierte Natürlichkeit; die Szene wirkt belebt, ohne durch ein darstellerisches „zu viel“ erdrückt zu werden. Eine neue erfolgreiche Etappe auf dem rezeptionellen Weg dieser bedeutenden Gegenwartsoper, die weiter zu verfolgen spannend sein dürfte.

Christoph Zimmermann

Klassikfavori – 30.01.2017
Marta sitzt an einem Tisch. Und während Walter um Lisa herum-swingt und galant um ein Tänzchen bittet, trifft ihr Blick auf Martas Blick. Ein ostentativer Ton hämmert aus dem Orchestergraben. Alles steht still und kehrt sich um. Ein ganz starker Moment an diesem Abend. Der noch viele starke Momente bereit hält……..In dem kammerspielartigen Psychogramm verzichtet Rech auf Szenenzauber, beziehungsweise Horror. Rech lässt die Menschen ganz natürlich spielen, agieren und singen, vermeidet aber allzu viel Menschelndes, das das Grauen verniedlichen könnte. Genial, wie Lisa plötzlich in ihre Vorstellung eindringt,mitmacht und sie real werden lässt. Erst noch im Kleid, später in Uniform. Alles fließt, changiert und überlagert sich.

Sabine Weber

Neue Musik Zeitung – 30.01.2017
Gabriele Rech schafft es in dem genialen Einheitsbühnenbild von Dirk Becker und in Renée Listerdals Kostümen, diese beiden zeitlichen Ebenen intelligent zu verschränken.Es gibt zutiefst anrührende Szenen in diesen drei Opern- Stunden

Christoph Schulte im Walde

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Kultur) – 30.01.2017
Großer Beifall für alle Mitwirkenden, auch den massiv besetzten Chor. Eine außergewöhnliche Produktion, die als ein Höhepunkt der Saison gewertet werden darf.

Pedro Obiera

Ruhr-Nachrichten – 30.01.2017
Es ist anzunehmen, dass weitere Bühnen dieses außerordentliche Werk bald auf ihren Spielplan setzen werden. Es wäre zu wünschen, dass auch sie dann die symbolische Strahlkraft dieser Inszenierung erreichen.

Heinz-Albert Heindrichs